WER SIND WIR?
Unsere Geschichte
Mit den Wellen des Tsunamis an Weihnachten 2004 brachen über die asiatischen Küstenregionen Not und Verzweiflung herein. Auch im Süden Indiens verloren Menschen ihr Zuhause, ihre Familie, ihr Leben. Die katastrophalen Bilder bestimmten die Medien in aller Welt . Zu dieser Zeit durfte ich durch unsere gemeinsame und hoch geschätzte Freundin Irma Münch mit Schwester Telma Bekanntschaft machen.
Die erste Brücke war gebaut.
Telma stammt aus dem südindischen Bundesstaat Kerala und arbeitete im Namen ihres Bethany-Ordens als Altenpflegerin in einem Heim der Caritas in Mannheim. Ihre emotionalen Berichte über die katastrophalen Zustände in ihrer Heimat um Kannyakumari am südlichsten Zipfel des Landes ließen mich nicht los. Als Mensch fühlte ich mich in der Verantwortung, jenen Menschen im äußersten Süden Indiens in ihrer Not zu helfen. Alleine ein unmögliches Unterfangen, weshalb ich Telma einlud zu den Kindern der Realschule Bad Schönborn zu sprechen, an welcher ich zu dieser Zeit als Lehrer tätig war. Telmas bewegende Berichte über die Tsunamifolgen in ihrer Heimat blieben in unseren Köpfen haften. So kam es, dass die Realschule gemeinsam mit der Michael-Ende-Schule im Jahre 2005 einen Spendenlauf organisierte, dessen Erlös von fast 40.000€ der am härtesten getroffenen Region um Kannyakumari zugute kommen sollte.
Die zweite Brücke war gebaut.
Über den Orden der Bethany-Schwestern wurden regelmäßig Gelder nach Kannyakumari gebracht, wo die Caritas ein Kinderheim für verwaiste und verlassene Mädchen errichtet hatte. Neben dem Notwendigsten wie Nahrung, Kleidung und Schulgeld wird der Erlös des Spendenlaufs in einen Spielplatz für die Mädchen investiert, um der vollkommen verwüsteten Gegend einen Ort der Freude zu schenken. Diesen Ort besuchten wir - das bin ich, meine Frau Petra, mein Sohn Paul und Telma - im Jahre 2008 schließlich persönlich. Die verheerenden Folgen des Tsunamis waren immer noch offensichtlich und bedrückend. Umso bewegender war die Herzlichkeit, die Freude und die Leichtigkeit, mit der wir von den indischen Mitschwestern und vor allem von den Mädchen beschenkt wurden. In diesem Moment wussten wir: Unsere Hilfe kam am anderen Ende der Brücke an. Wir konnten Lächeln schenken und bekamen es in unbezahlbarer Art und Vielfalt zurück.
Die dritte Brücke war gebaut.
Was wir in unseren Tagen in und um Kannyakumari aber auch sahen, war, dass dies nicht das Ende unserer Hilfe sein konnte. Wir waren uns einig, dass diese Kinder und ihre Heimat auch weiterhin ihr Lächeln behalten sollen, wozu nachhaltige Hilfe nötig ist. Wir sprachen also in unserer Heimat mit unseren Kollegen, Freunden und Verwandten, schufen Bewusstsein und stießen dabei auf viel Bereitschaft, am Bau von weiteren Brücken mitzuwirken. Wir konnten Menschen für Patenschaften gewinnen, trafen auf großzügige Spender, fanden Unterstützer für öffentliche Aktionen und sogar Freiwillige für die Arbeit vor Ort im Süden Indiens.
So kam es, dass wir heute schon zahlreiche Brücken bauen konnten. Wir dürfen ein Heim für Menschen mit Behinderung unterstützen, setzen uns für Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen ein, unterstützen verschiedene Kinderhäuser und vieles mehr. WIR bedeutet dabei inzwischen eine Schar herzlicher Brückenbauer, von denen jeder einzelne kleine und große Beiträge ganz nach seinen Möglichkeiten beisteuert. Seien es Spenden als Geld oder Sachspenden, seien es Hilfen bei Aktionen hier oder vor Ort oder sei es das wertvolle Wort, das dem Partner, der Familie, den Freunden oder auch den entferntesten Bekannten von unseren lächelnden Mädchen und der Brücke nach Kerala erzählt.
Aus Grenzen sollen Brücken werden
DAS SIND WIR
Die ersten Brückenbauer Keralas
Rudolf
Knapp
Motor, Organisator und Macher
Schwester
Telma
Gute Seele und Koordinatorin
† Irma
Münch
Pionierin und Schutzengel